Die Grundlage meiner Arbeit mit den Tageskindern ist "Im-Freien-Sein".Ich gebe kleinen Kindern den Raum, direkte und unmittelbare Sinnes-Erfahrungen mit der Draußen-Welt zu sammeln und diese Welt auch als einen vertrauten Spiel- und Lebens-Raum zu erleben. Meine Tageskinder dürfen jeden Tag bei jedem Wetter ihre aktive Spielzeit in meinem Garten, an bestimmten Tagen im Wald verbringen. Es sind 1 ,5-3-7 Stunden am Stück täglich, abhängig von der Jahreszeit und Wetterlage. Gemeinsames Vespern und Schlafen findet ebenso draußen im Garten, bzw. im Wald statt.
Bei Extremwetter (Gewitter, Sturm...) oder Kälte betreue ich im Betreuungsraum, der sich im Gartengeschoss unseres Hauses befindet und von unseren Wohnräumen getrennt ist.
Ich unterstütze freies autonomes Spielen. Mit „frei“ meine ich aus sich heraus spielen oder dem inneren aktiven Spielimpuls folgen. Das hat pädagogische Konsequenz, dass ich mich als erwachsene Bezugsperson in solchen Phasen zurückziehe und möglichst wenig das Spielen steure, um den „Spielfluss“ nicht zu unterbrechen. Ich beaufsichtige und kümmere mich um den Spiel-Rahmen. Außerdem, um die Eindrücke von außen gering zu halten, verzichte ich auf Verwendung von technischen visuellen und Audio-Medien und reduziere die Wahl und die Menge von Fertigspielsachen.
Ich fördere freie autonome Bewegung, bzw. Beherrschung des eigenen Körpers und des Raumes (im Haus, Garten und in der Umgebung). Ich nütze das Fahrrad als Fahrzeug, wenn ich mit den Tageskindern unterwegs bin und integriere das Laufradfahren (als Vorstufe fürs Fahrradfahren) in den Betreuungsalltag.
Ich fördere Autonomie und Selbstständigkeit auch bei dem Essen, Wickeln, Anziehen und Ausscheiden.
Ich bemühe mich, Kindern mit Achtsamkeit und Feingefühl zu begegnen. Meine Kindertagespflege beruht auf Beziehung, die zueinander aufgebaut und gepflegt wird.
In der Eingewöhnung entsteht diese Beziehung zu mir und anderen Tagesgeschwistern. Die Dauer kann von Kind zu Kind variieren, normalerweise ist von 2-6 Wochen auszugehen.
Sicherheit und Stabilität wird von meinen Tageskindern als feste wiederkehrende Gestaltung des Tages erlebt.
In der Eingewöhnung bzw. im ersten halben Jahr erlebt und erlernt das neue Kind schrittweise den Tagesablauf und sämtliche kleine Ritualien des gemeinsamen Alltags.
Unsere Tage verlaufen momentan so:
Meine Tageskinder haben 2 Mahlzeiten. Draußen essen sie ihr Vesper, das sie jeden Tag mitbringen. Im November-Februar, solange das Schlafen und Essen in dem Betreuungsraum stattfindet, bereite ich Milch-Getreidebreie zu (ohne Kuhmilch auch möglich), die von allen meinen Tageskindern sehr gerne gegessen werden.
Ich verwende biologische Lebensmittel, meistens mit Demetersiegel.
Da ich Kinder unter 3 Jahren betreue, ist Entwickeln der Selbstständigkeit beim Ausscheiden ein wichtiger Bestandteil meiner Pflege. Ausscheiden steuern zu lernen sehe ich eher als immer weiter laufenden Entwicklungsprozess, wie laufen oder sprechen, was Kinder durch Erleben und Mitmachen lernen. Ich gebe diesen Lernprozessen Freiraum im Betreuungsalltag durch Abhalten und windelfreie Phasen.
Ich wikle sehr gerne mit Stoffwindeln und stelle sie auf Wunsch zur Verfügung, verwende auch ergänzend Einwegwindeln.